ESG Software – tools and platforms for your reportings
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m 24. April 2024 hat das EU-Parlament ein zum ursprünglichen Entwurf abgeschwächtes und lange verhandeltes, europäisches Lieferkettengesetz (die sogenannte Corporate Sustainability Due Diligence Directive, kurz CSDDD oder CS3D) verabschiedet – trotz Widerstands seitens der deutschen Bundesregierung. Nach der Absegnung der Richtlinie seitens der EU-Staaten auf Minister-Ebene wurde die CSDDD am 5. Juli 2024 im Amtsblatt der EU veröffentlicht. Den einzelnen EU-Staaten bleibt für die Umsetzung der Regeln in nationales Recht eine Frist von zwei Jahren (bis zum 26. Juli 2026).
Wir haben uns die Richtlinie genauer angeschaut und berichten über die Grundlagen sowie vor allem über technologische Lösungen: Was sollte eine CSDDD-Software leisten? Welche Kriterien sind bei der Auswahl eines Toolanbieters wichtig und wie kannst du relevante Anbieter bestmöglich vergleichen?
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Die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) ist eine vom Europäischen Parlament beschlossene Richtlinie zur Förderung von Nachhaltigkeit in Unternehmen. Diese sollen zukünftig stärker in die Pflicht genommen werden, um ökologische, soziale und menschenrechtliche Standards entlang der Lieferkette durchzusetzen. Eine Rechenschaftspflicht gegenüber Stakeholdern und der Öffentlichkeit soll dafür sorgen, dass Unternehmen transparent über die eigenen Arbeitsbedingungen, Umweltauswirkungen sowie Produktions- und Beschaffungspraktiken berichten.
Wie beimLieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) geht es bei der CSDDD um Sorgfaltspflichten für Unternehmen hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeitsaktivitäten in den Bereichen Umwelt- und Klimaschutz (environmental due diligence) sowie Menschenrechte (human rights due diligence). Nicht nur das eigene Unternehmen, sondern auch Tochterunternehmen, Zulieferer, Abnehmer und alle anderen Vertragspartner müssen dabei in die Überprüfung einbezogen werden.
Die CSDDD stellt eine Verschärfung des deutschen LkSG dar (insbesondere hinsichtlich der Rechtsfolgen bei Nichteinhaltung, s. u.).
Das LkSG trat am 01. Januar 2023 in Kraft und betrifft seit 2023 Unternehmen mit Sitz in Deutschland ab 3.000 Mitarbeitenden. Seit Januar 2024 gilt die LkSG-Berichtspflicht auch für Unternehmen mit mindestens 1.000 Beschäftigten. Für 2025 werden Unternehmen mit mindestens 500 Mitarbeitenden und ab 2027 Unternehmen mit mindestens 250 Mitarbeitenden berichtspflichtig.
Für die CSDDD gelten folgende Anwendungsbereiche:
ab 2027: Unternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitenden und einem Umsatz von mehr als 1,5 Mrd. Euro weltweit
ab 2028: Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitenden und einem Umsatz von 900 Mio. Euro
ab 2029: Unternehmen ab 1.000 Mitarbeitende und einem Jahresumsatz von über 450 Mio. Euro
Hier liegt die eigentliche Verschärfung der CSDDD im Vergleich zum LkSG. Beim LkSG gibt es bei Nichteinhaltung der Sorgfaltspflichten keine zivilrechtliche Haftung auf Schadenersatz, allerdings hohe Geldbußen von bis zu zwei Mio. Euro und Ausschluss an öffentlichen Ausschreibungen.
Bei der CSDDD hingegen wird es eine zivilrechtliche Haftung auf Schadenersatz geben: Opfer von Menschenrechtsverstößen über die gesamte Lieferkette hinweg können künftig von den Herstellern Schadenersatz verlangen. Hinzu kommen hohe
Geldbußen von bis fünf Mio. Euro sowie ebenfalls den Ausschluss an öffentlichen Ausschreibungen.
Mehr Infos zur CSDDD findest du auch hier beim Bundesumweltministerium und hier beim Deutschen Nachhaltigkeitskodex (PDF). Oder hier bei PwC.
„Due Diligence“ bedeutet auf Deutsch so viel wie „angemessene Sorgfalt“. Um dies zu gewährleisten, müssen Unternehmen mögliche Risiken und Schwächen entlang der Lieferkette identifizieren, die in Bezug auf die Umwelt und Menschenrechte aufkommen könnten. Im Anschluss sind Unternehmen dazu verpflichtet, Minderungsstrategien für gefundene Risiken zu finden. Dabei müssen sie transparent berichten, mit welchen Maßnahmen sie die gefundenen Risiken lösen werden.
Diese Anforderungen gelten ebenso für Tochterunternehmen und sind entlang der gesamten Wertschöpfungskette wirksam. Die Unternehmensführung wird zudem dazu verpflichtet, diese Richtlinien bei der Entwicklung der Geschäftsstrategie zu berücksichtigen. Für große Unternehmen bedeutet die CSDDD noch weitaus mehr: Sie sollen einen Geschäftsplan vorlegen, der mit dem Pariser Klimaabkommen (und damit der Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad) vereinbar ist.
Zwar steckt die CSDDD noch in den Anfängen, doch sollten sich Unternehmen bereits jetzt vorbereiten, um die „angemessene Sorgfalt“ zu erfüllen und die dafür wichtigsten Prozesse im Unternehmen einzuleiten. Erste Maßnahmen zur Umsetzung der Corporate Sustainability Due Diligence Directive sind:
Analyse und Bewertung der Lieferkette
Identifizierung möglicher Risiken in Bezug auf Menschenrechte und Umweltschutz entlang der Lieferkette.
Einführung einer Due-Diligence-Strategie
Hier sollte klar definiert werden, wie euer Unternehmen Risiken identifiziert, bewertet und reduziert.
Schulung und Sensibilisierung
Wissen ist Macht! Stellt sicher, dass die Due-Diligence-Strategie in die DNA des Unternehmens übergeht und alle Beschäftigten die Notwendigkeit verstehen.
Überwachung und Berichterstattung
Eine stetige Überwachung der Lieferkette mitsamt transparenter Berichterstattung ist die beste Lösung, um Schwächen zu finden.
Nutzung einer CSDDD-Software
Durch eine Software könnt ihr einfach und den gesetzlichen Anforderungen entsprechend jeden Schritt innerhalb der Wertschöpfung überwachen und Risiken identifizieren.
Insbesondere die Unternehmen, die noch nicht direkt vom LkSG oder der entwaldungsfreien Lieferkette (EUDR) “betroffen” sind, sich aber durch den Druck von oben sowieso dieser Thematik stellen müssen, sind gut beraten, sich parallel mit den Anforderungen der CSDDD zu befassen.
Eine CSDDD-Software ist eine sinnvolle Lösung, um Unternehmen bei der Umsetzung der Menschenrechts- und Umweltstandards zu unterstützen. Als Benchmark: Für die Reportingstandards ESRS der CSRD sind etwa 1.200 Datenpunkte zu erstellen. Mit Excel-Sheets zu arbeiten, wird definitiv keine Lösung sein.
Angelehnt an Lieferantenmanagementsysteme und spezielle LkSG-Tools werden technische Lösungen für die CSDDD folgende Prozesse optimieren:
Überblick über Lieferanten, Tochtergesellschaften und andere Stakeholder
Kartierung aktueller Bedingungen
Identifizierung potenziell negativer Auswirkungen auf Menschenrechte, Arbeitsbedingungen und die Umwelt
Nachhaltigkeitsdaten-Management durch End-to-End-Datenerfassung und -analyse
Anfertigung von Berichten
Einhaltung von ESG-Anforderungen (Environment, Social, Governance)
Du bist auf der Suche nach einer CSDDD-Software, weißt aber noch nicht genau, worauf du achten musst? Diese Faktoren helfen dir dabei, eine Nachhaltigkeitssoftware zu finden, die deinen Anforderungen entspricht:
Flexibel
Lieferketten sind ebenso vielfältig wie Unternehmen. Um die spezifischen Anforderungen deines Unternehmens abzudecken, solltest du eine CSDDD-Software wählen, die anpassungsfähig an eure Strukturen ist. Seid ihr zusätzlich von CBAM oder EUDR betroffen, ergeben sich Überschneidungen im Lieferantenmanagement, die ihr unbedingt berücksichtigen solltet.
Gesetzeskonform
Nicht alle Nachhaltigkeits-Tools und CSDDD-Softwarelösungen sind automatisch konform mit bestehenden und künftigen Richtlinien. Achte darauf, eine Softwarelösung zu wählen, die kontinuierliche Updates innerhalb des Gesetzes bei der Bewertung deiner Lieferkette berücksichtigt.
Sicherheit
Um die Vertraulichkeit und Integrität der Daten zu gewährleisten, solltest du eine CSDDD-Software wählen, die hohe Sicherheitsstandards erfüllt.
Benutzerfreundlich
Eine neue Software bedeutet für Mitarbeitende und Führungskräfte oft Frust. Eine intuitive Software mit nutzungsfreundlichem Dashboard erleichtert deinem Team die Einarbeitung.
(Deutschsprachiger) Support
Stelle sicher, dass dein künftiger CSDDD-Softwareanbieter einen ausreichenden Kundensupport und optional eine Beratung zum Start bietet, sodass im Falle von Fragen oder technischer Fehler sofort gehandelt werden kann. Je nachdem, wie international ihr arbeitet, empfiehlt es sich zudem, insbesondere für Anfänger, die komplexen Themen in der eigenen Sprache erklärt zu bekommen.
Du bist auf der Suche nach einer CSDDD-Software? Durch unsere über 350 Matchings aus dem Bereich ESG für Mittelständler und Konzerne haben wir für den deutschsprachigen Raum die wohl umfangreichste Datenbank für ESG-Softwareprovider aufgebaut. Wir kennen zudem fast jede Konstellation bei reportingpflichtigen Unternehmen und können dir exakt sagen, ob du einzelne Softwareanbieter für CSRD/CSDDD benötigst oder mit einer ESG-Gesamtlösung in euer Nachhaltigkeitsmanagement einsteigst.
Ein direkter Anbietervergleich von CSDDD-Software ist zum aktuellen Zeitpunkt mit viel Recherche und persönlichen Gesprächen über die Produktentwicklung mit den Providern möglich. Deshalb haben wir einige Kriterien in unserem Match-Assistant definiert, damit du einen zum aktuellen Zeitpunkt validen Überblick der Dienstleister erhältst.
Du sagst uns in wenigen Minuten, wie sich eure Situation in Sachen ESG-Reporting darstellt und wonach ihr sucht. Wir gleichen deine Angaben mit unserer Datenbank ab und präsentieren dir drei Anbieter in einer Shortlist – wir nennen es Matchboard. Das Beste: Das gesamte Matching und die Nutzung der Plattform sind für dich kostenlos, unverbindlich und anonym.
Suchst du für euer Unternehmen ein Tool für die Lieferkette und/oder das LkSG? Dann geht es hier entlang zum passenden Match-Assistant.
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Den Ansatz von Matchilla finde ich genial: Ich muss neue Dienstleister und Software-Anbieter nicht mehr mühsam recherchieren und mich durch die vielen Vergleichsportale kämpfen, sondern die passenden Anbieter kommen sozusagen zu mir – mit einem Aufwand von ein paar Minuten. Der strukturierte Matching-Prozess spart uns viele Ressourcen.
Ulli Theves ist Head of CSRD- und ESG-Matchings bei Matchilla und Experte für technische Lösungen im Bereich Nachhaltigkeit. Im MatchZINE teilt er seine Expertise und veröffentlicht regelmäßig Aktuelles und Wissenswertes rund um das Thema Lieferkette.
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